Veröffentlicht am: 4. Juni 2014

Am Donnerstag, 5. Juni 2014, findet im Deutschen Bundestag die erste Lesung des Gesetzentwurfs zum gesetzlichen Mindestlohn statt. Die Junge Presse e.V., einer der größten Jugendmedienverbände in Deutschland, fordert in diesem Kontext eine faire Bezahlung für Praktikanten in der Medienbranche.

Grundsätzlich spricht sich die Junge Presse dafür aus, dass Praktikanten in der Medienbranche für die von ihnen geleistete Arbeit auch bezahlt werden. Insbesondere im Journalismus werden Praktika aber oft nicht oder nur unzureichend vergütet. Und das, obwohl lange Arbeitszeiten mit hoher Arbeitsbelastung üblich sind. „Die Junge Presse tritt nachdrücklich dafür ein, dass gute Arbeit – die auch von Praktikanten geleistet wird – bezahlt werden muss. Zumindest fraglich ist jedoch, ob der Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro hier das richtige Mittel ist“, sagt Marcus Hammes, Vorsitzender der Junge Presse e.V.

Aktuell wird in der Medienbranche viel gespart. Der digitale Umbruch geht besonders in Bezug auf das Medium Zeitung bei den Regional- und Lokaltiteln mit Redaktionszusammenlegungen und Entlassungen einher. „Ein Mindestlohn wird in dieser Situation sicher dazu führen, dass Medien weniger Praktika anbieten“, befürchtet Hammes.

Die Medien sind trotz vieler schlechter Nachrichten, die aus der Branche verlauten, ein attraktives Berufsfeld für Schüler und Studenten. Die Junge Presse ermutigt mit ihrem breiten Angebot an Seminaren und Weiterbildungen dazu, in einen Medienberuf einzusteigen. „Wir vermitteln dabei auch, dass praktische und fundierte Kenntnisse wichtig sind“, sagt Hammes. Bereits vor der Bewerbung um ein branchenübliches Volontariat sei praktische Erfahrung notwendig, um in der Branche Fuß fassen zu können. Gleiches gelte auch für die Bewerbung an Journalistenschulen: Auch dort sind absolvierte Praktika oder die freie Mitarbeit bei Medien wichtig – schließlich werden in der Regel Bewerbungsreportagen gefordert, für die journalistische Vorkenntnisse notwendig sind.

„Wir sprechen uns dafür aus, dass Praktikanten, die ohnehin oft die gleichen Aufgaben übernehmen wie feste Mitarbeiter, auch entsprechend bezahlt werden. Die damit verbundene Wertschätzung ist auch wichtig, um in Zukunft weiterhin als attraktiver Arbeitgeber und nicht als Ausbeutebetrieb wahrgenommen zu werden“, macht Hammes deutlich.

Allgemeine InformationenDie Junge Presse e.V., der in Nordrhein-Westfalen ansässige Verein junger Medienmacher:innen, ist seit über 70 Jahren einer der größten bundesweit aktiven Jugendmedienverbände. Rund 12.000 Nachwuchsjournalist:innen nutzen die Angebote des ehrenamtlich organisierten Vereins. Die Junge Presse vertritt die Rechte jugendlicher Medienmacher:innen, veranstaltet verschiedene berufsvorbereitende Seminare und unterstützt Jugendmedienprojekte.

Die Junge Presse arbeitet ehrenamtlich und selbstorganisiert. Sie verfolgt keine Gewinnabsicht und ist als besonders förderungswürdig anerkannt.